12.03.2024
Noch wird das Quartier Mausacker in Reinach fast ausschliesslich mit Gas beheizt. Eine Studie der Gemeinde Reinach und von IWB prüfte, welche klimafreundlichen Heizalternativen möglich sind. Das Ergebnis: Fernwärme ist keine Option, am günstigsten ist eine gemeinsame Wärmepumpenheizung für jede Hauszeile.
150 Eigentümerinnen und Eigentümer von Liegenschaften im Quartier Mausacker waren am Mittwochabend der Einladung in die Weiermatthalle gefolgt. Sie erwarteten Antworten auf die Frage, wie sie ihre Häuser in Zukunft erneuerbar heizen können.
Die Gemeinde Reinach und die IWB hatten dazu eine Studie beim Beratungsunternehmen Renera (vormals EZS) in Auftrag gegeben. Sie zeigt: Fernwärme ist keine Option. Zu komplexe und aufwändige Leitungsführung, zu teure Wärmequellen und eine zu geringe Wärmenachfrage machen den Bau eines Quartiernetzes unrealistisch. «Am optimalsten ist der Bau einer Nachbarschaftsheizung, bei der eine Häuserzeile sich zusammen schliesst», stellte Renera-Heizungsexperte Dieter Schmidlin fest.
Eine Nachbarschaftsheizung ist die günstigste erneuerbare Lösung. Voraussetzung dafür ist eine enge und gute Zusammenarbeit der Nachbarn. Finanzierung und Durchleitungsrechte müssen geklärt sein, bevor die Hauszeile mit einer Kellerleitung zusammengeschlossen werden kann.
Hilfe bietet IWB neu bei der Planung einer speziellen flexiblen Nachbarschaftsheizung (Nanoverbund). Falls in einer Hauszeile nicht alle Gasheizungen auf einmal ersetzt werden sollen, schliesst der Nanoverbund von IWB die bisherigen Heizungen zu einer Nachbarschaftsheizung zusammen. Gas- und Wärmepumpenheizungen werden vorübergehend parallel betrieben. Eine Steuerung sorgt dafür, dass bis zu 20% Energie gespart wird. «Ein Nanoverbund spart Energie und Kosten und ermöglicht erneuerbares Heizen auch in Gebieten ohne Fernwärme», betonte IWB-Experte Dominik Born.
Eine gemeinsame Heizung für alle – oder doch eine separate Wärmepumpe für jedes Haus? Darüber diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen. In einer Kurz-Umfrage bezeichneten es 45% der Teilnehmenden als «wahrscheinlich» oder «sehr wahrscheinlich», dass in ihrer Hauszeile eine Nachbarschaftsheizung eingebaut wird.
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